
Das wars! Coding da Vinci Nieder.Rhein.Land 2021
Am Samstag, den 6. November 2021, präsentierten zwölf Teams vor rund 150 Gästen vor Ort im NRW-Forum Düsseldorf und im Livestream auf Youtube (zur Aufzeichung) ihre Projekte, für die sie acht Wochen lang mit offenen Daten von Kultureinrichtungen aus dem Rheinland und vom Niederrhein an Prototypen unter anderem für Apps, Websites oder Spiele gearbeitet haben. Eingestimmt wurde der Nachmittag mit einer Keynote von Barbara Fischer, Gründungsmitglied des Kultur-Hackathons, über die Viralität von Coding da Vinci. Die Jury, bestehend aus
- Katharina Drasdo (Designerin, Künstlerin und Professorin an der IU Internationale Hochschule),
- Oliver Hanraths (Information Professional, Web Developer, Free Software Prosumer)
- Lukas Höh (Interaction Designer und VJ) und
- Charlotte Triebus (Performance-Künstlerin und multidisziplinäre Kunstdirektorin)
hat drei Projekte ausgezeichnet in den Kategorien:
Most Useful: „Following Quedenfeldt“ von Michael Cieslik:
Website und Storytelling-Projekt. Historische Fotografien von Erwin Quedenfeldt aus der Sammlung der ULB Düsseldorf, in einer Webanwendung mit Geo-Daten angereichert, laden auf eine Entdeckungsreise und Spurensuche mit dem Smartphone durch das Rheinland ein. Michael gewann zwei Tickets zur re:publica 2022.
Best Design: „Research Generative Design“ von Laura Maréchal:
Eine künstliche Intelligenz generiert neue Formen aus Elementen der Schmuckobjekte aus dem Datenset des MAKK - Museum für Angewandte Kunst Köln. Daraus lassen sich auch wieder neue Objekte via 3D-Druck erstellen. Laura gewann eine Artcard. Hier geht's zum Projekt.
Most Technical: „Karten für Zeitreisende“ von Constantin Litvak:
Webanwendung und mobile App, die es ermöglicht, die Stadt Köln anhand historischer Stadtkarten zu erkunden und Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Verwendet wurde das Datenset der Archäologischen Zone in Zusammenarbeit mit dem Katasteramt der Stadt Köln. Fotografien von Fritz Zapp, aus dem Rheinischen Bildarchiv Köln, und Erwin Quedenfeldt, aus der Sammlung der ULB Düsseldorf, ergänzen um visuelle Eindrücke.
Das Publikum vor Ort und in Youtube stimmte via sli.do für den Preis in der Kategorie „Everybody's Darling” ebenfalls für das Projekt Research Generative Design von Laura Maréchal ab. Laura gewann zwei Artworks der Künstlerin Palina Kasino, die Collagen aus Bildmaterial der zur Verfügung gestellten Datensets im Rahmen von Coding da Vinci Nieder.Rhein.Land 2021 kreiert hat.
Die Community von Coding da Vinci Nieder.Rhein.Land 2021, die Projekte zur Preisverleihung eingereicht hat, bestand aus rund 20 kreativen Informatiker*innen, Künstler*innen und Designer*innen aus dem Rheinland, dem Niederrhein, Leipzig und Berlin. Von dieser Heterogenität der Teilnehmerschaft zeugt die enorme Vielfalt und professionelle Ausführung der umgesetzten Projekte.
Unter den zwölf fertiggestellten Projekten gab es App-Anwendungen, Websites, Online-Computerspiele und eine Virtual Reality-Anwendung. Hier die Liste aller vorgestellten Projekte:
- Most Useful: Following Quedenfeldt, Michael Cieslik
- Most Technical: Karten für Zeitreisende, Constantin Litvak
- Best Design & Everybody's Darling: Research Generative Design, Laura Maréchal
- Bilderbazar – Eine Zeitmaschine, Frank Horlitz, Georg Wolf
- CLOCKS ATTACK!!!, Leander Seige
- Daumier auf neuen Wegen, Margret Schild, Liane Hellmund, Henriette Engelhardt, Francesca Lehmann
- DIN AR6: Großes Kino im Postkartenformat, Amanda Rosengart, Armin Tavakolian
- JULALA, Liane Hellmund, Anne Mühlich, Gerd Müller
- Julies Traum: Aus dem Tagebuch einer jungen Bazar-Leserin, Ingrid Bluoss, Laura Maréchal
- Kleinanzeigen aus dem Vorwärts von 1891, Stefan Klinger
- Kunterbunt, Thomas Tursics
- Pallenberg Dias – ein illustriertes VR-Erlebnis, Pia Mennemeier
Eine Übersicht der Projekte ist auch hier zu finden.
Alle Projektteams haben nun die Möglichkeit, sich um eines der vier von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Stipendien zu bewerben. Coding da Vinci-Stipendiat*innen erhalten drei Monate lang je 1.250 Euro/Monat als Unterstützung zum Lebensunterhalt. Ihnen soll so ermöglicht werden, die entstandenen Prototypen weiterzuentwickeln. Darüber hinaus werden ihnen individuell zugeschnittene Workshops und Coachings angeboten. Einige Kulturinstitutionen haben auch schon ihre Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Projekte angeboten.
Blick in die Zukunft:
In den verschiedenen Kultur-Meetups, die in der Sprintphase dienstags stattgefunden haben, konnten sich Projektteilehmende und Kulturinstitutionen über die genutzten Tools austauschen. Hier besteht bspw. Interesse der Universitäts- und Landesbibliothek der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Projektteilnehmenden für Kurzvorträge einzuladen, um ihre Projekte und die genutzten Tools vorzustellen.
Auch das Veranstaltungsteam hat in der gesamten Organisationsphase gut zusammengearbeitet und möchte diese Zusammenarbeit auch über das Projekt Coding da Vinci Nieder.Rhein.Land 2021 hinaus ausbauen.
So wird es zukünftig zu einer weiteren Kooperation von Open Data Düsseldorf und dem Kulturamt Düsseldorf kommen, um Kulturdaten weiter der Community und Interessierten zur Verfügung zu stellen. Die Zusammenarbeit soll möglicherweise auf das OK Lab Düsseldorf und das Library Lab in der Zentralbibliothek Düsseldorf erweitert werden.
Und auch städteübergreifend sind weitere Veranstaltungen zu den Themen Offene Daten und Offene Kulturdaten geplant. Vorstellbar sind etwa kleinere Hackathons zu dem Thema.