Welche Ziele verfolgte Coding da Vinci?
Das Projektarchiv von Coding da Vinci ist eine Inspirationsquelle für Kuratoren und Mitarbeitende digitaler Datensammlungen: Hier können sie die Potenziale frei zugänglicher und nutzbarer Kulturdaten erkennen und erleben.
Mit seiner ersten regionalen Ausgabe wurde Coding da Vinci 2016 von einem bundesweiten Event zu einem dezentralen Projekt mit regionaler Ausrichtung. Es gab die Kultur-Hackathons in Hamburg, Berlin-Brandenburg, in Leipzig, im Rhein-Main-Gebiet, in Süddeutschland, in der Region Westfalen-Ruhrgebiet, in der Großregion Saar-Lor-Lux (erstmals vollständig grenzübergreifend), in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, in der Region Rheinland/Niederrhein, in Baden-Württemberg und (ebenfalls läderübergreifend) in Sachsen, Polen und der Tschechischen Republik.
Die langfristige Vision von Coding da Vinci war die Schaffung dauerhafter Strukturen, in denen Kulturinstitutionen und interessierte Teile der Zivilgesellschaft auf Basis offener Daten zusammenarbeiten. Wir wollten einen strukturellen Wandel in den Kulturerbeinstitutionen befördern, offene Daten als Thema für die Politik entwickeln und die Zugänglichkeit digitalen Kulturerbes in der Gesellschaft bekannt machen.
Welche Chancen bietet das digitale Zeitalter für Kulturinstitutionen?
Welche kreativen Energien werden freigesetzt, wenn digitale Kulturdaten offen zugänglich und frei nutzbar sind? Die digitale Verfügbarkeit von Kulturgütern verändert die Beziehung zwischen Kultureinrichtungen und Kulturinteressierten.
Leider wird dieses Potenzial häufig verkannt. Doch in unserer vernetzten Welt wird es für Archive, Museen, Bibliotheken u.a. zunehmend wichtiger, mit digitalen Besucher*innen zu interagieren.
Immer mehr Kulturinstitutionen digitalisieren ihre Sammlungen. Dadurch wachsen die Chancen, jene Sammlungen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gleichzeitig gibt es Bedenken, das digitalisierte Kulturerbe könne durch eine umfassende Öffnung in irreführende Kontexte gesetzt oder durch kommerzielle Nachnutzung entwertet werden. Manche befürchten den Verlust ihrer Deutungshoheit. Diese Bedenken wollte Coding da Vinci zerstreuen und dazu anregen, die mit der Digitalisierung einhergehenden Perspektiven und Fragen aktiv zu entdecken!
Was wurde mit den Kulturdaten bei Coding da Vinci gemacht?
Mash it!
Wissensgewinn und neue Erkenntnisse durch Verknüpfung von verschiedenen Datensätzen: Wir haben zahlreiche Kultur-Datasets. Wir haben die API der DDB. Wir haben die API der Wikipedia. Wir haben Open Street Map. … Was macht ihr damit? Mash it!
Beispiele: Linked Open Data, Datenanalyse, Mashup, Kontext herstellen
Move it!
Wir wollen mehr Beteiligung an Kultur ermöglichen und Barrieren abbauen: Holt die Kulturobjekte raus aus den Häusern in den digitalen Raum – Move it!
Beispiele: User Experience, Augmented Reality, Social Media
Discover it!
Unser Ziel ist spielerisches Lernen und Zuordnen, Kulturwissen will anschaulich und verständlich vermittelt werden: Bücher stehen in der Bibliothek, Akten sind im Archiv, Bilder und Skulpturen im Museum. Unterschiedlichste Objekte – vielfältige Zugänge. Wie kann man diese Objekte so miteinander verbinden, dass alle einen Zugang zu ihnen bekommen? Discover it!
Beispiele: Stadtführer, EduGames, Recherchetools, Datenvisualisierung
Improve it!
Spaß bereiten und gleichzeitig Inhalt vermitteln, Kulturgüter neu präsentieren oder Sammlungsdaten effektiver nutzbar machen – erfüllt den Kulturinstitutionen einen Wunsch! Die einen interpretieren Statuen und Gemälde, die anderen archivieren Filme, bewahren Töne oder sammeln Pflanzen. Alles hängt miteinander zusammen, aber wie kann man die Bestände aus einem neuen Blickwinkel betrachten? Wie kann man einzelne Sammlungen um das Wissen der Welt ergänzen? Wie muss der Werkzeugkasten einer Kultureinrichtung heute aussehen? Improve it!
Beispiele: Scraper bauen, Datenqualität verbessern, Tagging, Geolocation