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Viele der zahlreichen Teilnehmer*innen fanden sich in spontanen Teams zusammen, die in den kommenden Wochen weiter an ihren Projektideen arbeiten.
Viele der zahlreichen Teilnehmer*innen fanden sich in spontanen Teams zusammen, die in den kommenden Wochen weiter an ihren Projektideen arbeiten.
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Diane von Schoen
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Coding da Vinci Süd: Kick-Off mit internationalen Teilnehmer*innen

Am 6. und 7. April 2019 startete der erste Coding da Vinci-Hackathon in Deutschlands Süden. Beim Kick-Off in der Münchner Stadtbibliothek am Gasteig präsentierten 31 Datengeber ihre offenen Datensätze vor mehr als 180 Interessierten. Die teilnehmenden Hacker*innen und Kulturbegeisterten fanden sich zu Teams zusammen, um gemeinsam Anwendungen, Games und Visualisierungen auf Basis der Datensätze zu entwickeln.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Anton Biebl, designierter Kulturreferent der Landeshauptstadt München. Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes (KSB), lobte die Hackathons als „fantastisch funktionierendes Format“ und begrüßte, dass Coding da Vinci (CdV) nunmehr im Rahmen des Programms Kultur Digital mit 1,2 Mio. Euro gefördert wird. Damit unterstützt die KSB bis 2022 bis zu sieben weitere Hackathons. CdV ermögliche den datengebenden Institutionen eine gute Möglichkeit zum Einstieg oder zur Weiterentwicklung in der digitalen Welt.

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Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes.
Hortensia Völckers, Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes.
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Diane von Schoen
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Insgesamt elf Institutionen sind an der Organisation von Coding da Vinci Süd beteiligt. Dieses Engagement zeigt das große Interesse an diesem Format – sowohl von Seiten der Kulturinstitutionen als auch der Hacker*innenszene in Bayern und Baden-Württemberg.

Federführend verantwortlich für die Durchführung des Hackathons sind Sybille Greisinger, die in der Landesstelle für nichtstaatliche Museen in Bayern den Bereich Digitale Kommunikation leitet, und Dr. Kathrin Zimmer, Koordinatorin Bildung-Wissenschaft-Kultur im Zentrum Digitalisierung.Bayern. Beide sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Ergebnis: „Die große Vielfalt der bereitgestellten Datensätze und die hohe Motivation der datengebenden Kulturinstitutionen waren beeindruckend“, freuen sich die beiden Projektleiterinnen. „Damit steht ein großer, neuer Datenpool für Coding da Vinci zur Verfügung, den die mehr als 120 Teilnehmer*innen beim Kick-Off bereits mit großer Kreativität, viel Engagement und Ehrgeiz bearbeiten.“

Einen besonderen Beitrag leistete auch die Münchner Stadtbibliothek, die ihre Räumlichkeiten für den Kick-Off zur Verfügung stellte. „Der Kulturhackathon passt in seiner Offenheit und Kreativität gut zur öffentlichen Bibliothek“, sagte Anke Büttner, die seit Januar 2019 die Monacensia leitet und zuvor für die Programm- und Öffentlichkeitsarbeit der Münchner Stadtbibliothek zuständig war, „deshalb haben wir uns sehr gern für Coding da Vinci Süd eingesetzt, damit auch unser Publikum dieses tolle Format kennenlernen kann.“

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Die Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig.
Die Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig.
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Diane von Schoen
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Gleich mit vier Premieren wartete der Kick-Off in München auf: CdV Süd ist der erste Hackathon, der von der KSB gefördert wird. Erstmals konnten die Veranstalter einen Medienpartner gewinnen: Bayern 2 begleitet die Veranstaltung vom Kick-Off bis zur Preisverleihung mit Interviews, Berichterstattung und der Moderation der Auftaktveranstaltung durch Matthias Leitner. Zudem wurde das gesamte Wochenende live auf Twitch gestreamt – mit großem Erfolg: Bis zu 5.000 Zuschauer gleichzeitig verfolgten das Geschehen am Bildschirm. Hier geht es zum Mitschnitt des Kick-Offs: https://www.twitch.tv/c0dingdav1nc1/videos

Ein Novum und eine Bereicherung waren auch die internationalen Teilnehmer aus Indonesien, Brasilien, Südafrika, Tansania, dem Senegal und Côte d'Ivoire. Auf Einladung des Goethe-Instituts waren sie angereist, um Coding da Vinci als Format näher kennen zu lernen, und in ihren jeweiligen Ländern dazu beizutragen, Kulturinstitutionen und Entwicklerszene zu vernetzen.

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Durch die Unterstützung des Goethe-Instituts konnten Teilnehmer*innen aus Indonesien, Brasilien, Südafrika, Tansania, Côte d'Ivoire und dem Senegal anreisen.
Durch die Unterstützung des Goethe-Instituts konnten Teilnehmer*innen aus Indonesien, Brasilien, Südafrika, Tansania, Côte d'Ivoire und dem Senegal anreisen.
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Diane von Schoen
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Die Teilnehmer*innen entwickelten auf Basis der offenen Kulturdaten 30 kreative Ideen für neue Anwendungen und Spiele, die sie in einem Ideenpitch am Nachmittag öffentlich vorstellten. Inzwischen haben sich 20 Projektteams gebildet, die hier auf dem Hackdash zu finden sind: https://hackdash.org/dashboards/cdvsued. Hier einige Beispiele: Ein Team widmete sich dem Datensatz des Stadtmuseums Landsberg am Lech. Dieser beinhaltet Abbildungen historischer Bildtafeln mit Sterbeszenen missionierender Jesuiten. Das Team arbeitet unter dem Titel „162 ways to die“ an Inhalten für die Toniebox, einem Gerät zum Abspielen von Hörspielen. Das Team „Memento Me-Mori“ gestaltet ein Memo-Spiel auf Basis der Daten der Zoologischen Sammlung der Universitätsbibliothek FAU Erlangen-Nürnberg. Jeder Zeichnung eines lebendigen Tieres muss dabei die Zeichnung seines Skelettes zugeordnet werden. Eine Teilnehmerin aus Indonesien plant mit ihrem Team ein Spiel, bei dem Kenntnisse der fränkischen Mundart gefragt sind. Das Projektteam bedient sich aus dem Datenpool der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

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Graphic Recording von Michael Schrenk der Ideen und Projekte.
Graphic Recording von Michael Schrenk der Ideen und Projekte.
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Stephan Bartholmei
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Immer noch besteht die Chance für Programmierer*innen, Grafikdesigner*innen, Künstler*innen und Kulturinteressierte jeglicher Art, in den Hackathon einzusteigen, denn es gibt noch freie Datensätze, die auf ein kreatives Processing warten, und einige Teams sind noch auf der Suche nach Verstärkung. Im Hackdash (Link siehe oben) können auch weitere Projekte eingetragen werden.

Für die Ausarbeitung haben die Teilnehmer*innen sechs Wochen Zeit. In dieser Sprint-Phase sind zwei Meet-Ups in München und Nürnberg angesetzt. Neben der gemeinsamen Arbeit im Netz haben die Projektteams hier die Möglichkeit sich persönlich zu treffen.

Die Ergebnisse präsentieren die Teams bei der Preisverleihung am 18. Mai in der Tafelhalle im KunstKulturQuartier in Nürnberg. Eine Jury zeichnet dort die besten Projekte in mehreren Kategorien aus.

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