#cdvbw22: Mehr als 20 Projektideen nach dem Kick-off im ZKM Karlsruhe
Nachdem zuletzt bei Coding da Vinci Süd 2019 Kulturinstitutionen aus Baden-Württemberg beteiligt waren, war es am 7. Mai endlich so weit: Coding da Vinci 2022 war „in the Länd“ mit dem Kick-off-Event im ZKM Karlsruhe. Besonders auch, weil nach den pandemiebedingten online-only-Events endlich wieder ein Hackathon in Präsenz stattfinden konnte. So fanden sich über 150 Teilnehmende und mehr als 50 Verteter*innen der 34 datengebenden Kulturinstitutionen am Samstagmorgen im Medientheater des ZKM Karlsruhe wieder.
One-Minute-Madness von trojanischen Keramiken bis zur Galle
Eröffnet wurde mit der Begrüßung durch die Moderatorin und Game-Developerin Kathrin Radtke und einem Grußwort von Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Nach Worten der Organisator*innen und Gründer*innen ging es direkt in die One-Minute-Madness: 34 Datensets zündeten ein inspirierendes Ideenfeuerwerk: 3D-Scans von Gartenzwergen, Bilder von Skulpturen, Röntgenaufnahmen von wertvollen Kunstwerken, historische Flugblätter, Aufbau-Anleitungen von technischen Modellen, Theaterpuppen, japanische Querrollen, Geschichtsbilder einer Stadt, Theaterzettel, Tagebuchseiten einer Afrika-Reise oder Oral-History-Audiodateien.
Im Anschluss ging es in die Arbeitsbereiche auf den Balkonen des ZKM, wo die Teilnehmenden die Datengeber*innen mit ihren Fragen löchern konnten. Interessierte, die nicht vor Ort anwesend waren, schalteten sich über Discord zu und pitchten später sogar per YouTube-Video. Zum Ideen-Pitch wurden dann bereits 17 Ideen auf der Bühne präsentiert, festgehalten im Graphic Recording von Marcus Frey.
Auch über Nacht wurde weitergedacht: Zum Start des zweiten Tages traten noch weitere Teilnehmende für Ideenpitches auf die Bühne, so dass zum Ende über 20 Projektideen im Etherpad festgehalten waren und viele davon bereits auf dem Hackdash eingetragen sind.
Inspirierende Atmosphäre und Frühlingsstimmung
Rund um die Ideen-Entwicklung wurden die Teilnehmenden gefüttert: einerseits mit den durch die Sponsoren ermöglichten Mittagessen und Pizzaparty, andererseits mit vielfältigen Input-Sessions zu den Themen Game Design, GND, Texterkennung oder Skalierung von Open-Source-Plattformen. Auf dem Vorplatz des ZKM gab es nicht nur Liegestühle, um in der Sonne zu relaxen, sondern auch eine Yoga-Session im Grünen. Außerdem wurden vergangene Coding da Vinci-Stipendienprojekte präsentiert und die Türen zur Ausstellung „BioMedien“ im ZKM stand allen Anwesenden offen. Bei den Live-Coding-Performances am Samstagabend machten sich viele mit einer zuvor unbekannten Kunstform bekannt: Live-Coding ist eine künstlerische Praxis und kreative Technik, bei der Computerprogramme in Echtzeit und auf der Bühne geschrieben werden. Die Besucher:innen können den Performenden bei der spontanen Produktion von Klang und Bild quasi über die Schulter schauen, während sie ein audiovisuelles Konzertprogramm erleben. Elina Lukijanova nutzte für ihre Performance sogar das Coding da Vinci-Datenset “Verborgen hinterm Federkiel - schreibende Frauen des 19. Jahrhunderts” der Heinrich-Heine-Instituts der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Ab in die Sprintphase
Von One-Minute-Madness bis zur Projektpräsentation wurde das Event live übertragen - die Aufzeichnungen von Samstag und Sonntag können weiterhin angesehen werden, inklusive ausgewählter Input-Sessions, Live-Coding-Sessions und zahlreicher Backstage-Interviews mit Teilnehmenden. Zum Abschluss des zweiten Tages beeindruckten die Teilnehmenden mit Projektpräsentationen, die von VR-Anwendungen und Jump’n’Run-Games über Datenmapping und Netzwerkvisualisierung bis hin zu einem Kartenspiel unterschiedlichste mediale Verwendungsformen der Kulturdaten versprechen. Beeindruckend waren auch die Einblicke in die Projekte des Jugend-Kulturhackathons Hack to the Future, der erstmals zusammen mit Coding da Vinci veranstaltet wird.
Mit dem Ende des Kick-Offs beginnt die siebenwöchige Sprintphase. Viele Projektteams sind noch auf der Suche nach Unterstützung in den verschiedensten Bereichen. Weiterhin können neue Projektideen hinzukommen, die Datengeber*innen bleiben über den Discord-Channel und wöchentlichen Treffen in gather.town erreichbar! Wer Lust hat, jetzt noch einzusteigen, kann sich gerne per E-Mail bei codingdavinci [at] mfg.de (Sylvia Petrovic-Majer) melden. Eine Übersicht zu den aktuellen Projektideen findet sich auf dem Hackdash, die Datensets finden sich hier.
Preisverleihung am 24. Juni in Stuttgart
Am 24. Juni 2022 werden bei der Preisverleihung von 11-17 Uhr im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart die Ergebnisse von den Projektteams präsentiert. Eine Fachjury wird die besten Projekte in verschiedenen Tracks und Kategorien auswählen und auszeichnen. Bereits jetzt kannst Du Dir Deinen Platz für den Abschluss-Event von Coding da Vinci Baden-Württemberg sichern.