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Collage aus Bildelementen von Horizonte und Majorelle Mystery
Die Sieger-Projekte: "Horizonte" und "Majorelle Mystery"
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Namensnennung
Coding da Vinci
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Lizenz

Coding da Vinci-Stipendien gehen in die zweite Runde

Nach dem Hackathon in Saar-Lor-Lux starten die Teams um „Majorelle Mystery“ und „Horizonte“ mit Stipendien in die nächste Projektentwicklungsphase. Trotz erschwerter Bedingungen und virtuellem Kick-Off hatten sich sechs vielversprechende Prototypen um die Stipendien beworben.

Zwei ganz unterschiedliche Projekte – nämlich eine Kunstvermittlungs-App mit hohem technischen Anspruch und ein liebevoll gestaltetes Escape-Room-Spiel – haben es geschafft, die Gunst der dreiköpfigen Jury bei der Vergabe der Coding da Vinci-Stipendien im Sommer 2020 zu erringen.

„Horizonte“ ist eine schon als Prototyp weit ausgereifte Kunstvermittlungs-App, die einerseits spielerisch unter Einsatz von Augmented Reality-Elementen und andererseits sehr fundiert mit vielen Informationen in die Arbeit des zeitgenössischen Künstlers Jo Enzweiler einführt. So können sich Menschen ab acht Jahren dank ausgefuchster Technik selbst als Künstler*innen betätigen. Ganz nebenbei lernen sie kunsttheoretische Begriffe wie „Rhythmus“, „Raum“ und „Interaktion“ verstehen. Die Jury bewertet die Anwendung als „technisch innovativ“, was auch bedeutet, dass die App derzeit leider noch nicht auf allen Plattformen umsetzbar ist. Dort wo sie umsetzbar ist, kommen 3D Objekte durch die App zu den User*innen und werden in AR interaktiv erfahrbar.

Im Rahmen des dreimonatigen Stipendiums plant das Projektteam nicht nur die Perfektionierung der App, sondern auch deren Erprobung und Weiterentwicklung mit Datensets aus anderen Kulturinstitutionen. Ziel ist die Nutzbarmachung der Anwendung für alle interessierten Gedächtniseinrichtungen als White-Label-Produkt. White-Label-Anwendungen stellen einen technischen Rahmen zur Verfügung, innerhalb dessen eine Kultureinrichtung ihre Datensets selbst einpflegen und die App, die Installation oder das Programm individuell für sich und das Publikum nutzbar machen kann.

Auch das zweite Projektteam, das mithilfe zweier Stipendien weiterarbeiten kann, will sein Projekt möglichst bei mehreren Museen zum Einsatz bringen. „Majorelle Mystery“ ist ein kunstvoll designtes Escape-Room-Spiel, das in der Interaktion mit den historischen Bewohnern die Jugendstilvilla Majorelle in Nancy zeigt und erkundet. Auf diese Weise widmen die Spieler*innen den Details der historischen Bilder, Kunstwerken und baulichen Besonderheiten besondere Aufmerksamkeit, um damit die nächste Lösung im Game zu finden. Das Spiel ist liebevoll und ansprechend gestaltet. Während des Stipendiums soll der Spielfluss verbessert und mehrere (Wohn-)Räume als Spielstationen ausgebaut werden. Die Jury fand an „Majorelle Mystery“ „sehr reizvoll, dass kulturell bedeutende Orte völlig neu erlebt werden können und damit eine besondere Würdigung erfahren.“

Jeder regionale Hackathon bringt seine eigenen Stipendiat*innen und seine eigene Jury hervor. Bei Saar-Lor-Lux 2020 bestand die Jury aus Katrin Glinka, Expertin für digitale Transformation im Kultursektor (Berlin), Beatrix Reiß, Geschäftsführerin comuny und Hub-Leader MyData Germany (Saarbrücken) und Thomas Tursics, Entwickler und Opendathusiast, Co-Leiter des OK Lab Berlin. Beworben hatten sich insgesamt sechs Projektteams, was vor dem Hintergrund, dass der Kick-Off des Hackathons Saar-Lor-Lux 2020 spontan als reine Online-Variante ausgerichtet werden musste, als herausragend gelten darf. Das Team von „Horizonte“ startet am 1. Oktober in die dreimonatige Stipendiumsphase, „Majorelle Mystery“ folgt am 1. Dezember.

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Die Jury während der Viko: Kathrin Glinka, Thomas Tursics und Beatrix Reiß
Die Stipendien-Jury von CdV Saar-Lor-Lux diskutierte online über die Vergabe der insgesamt vier Stipendien.
Namensnennung
Coding da Vinci
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Lizenz

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