Cards and Dragons
Das Ziel des Projekts ist es, den alten Spielkarten aus dem Spear Archiv, welche in ihrer jetzigen Form ihren ursprünglichen Zweck – nämlich zu spielen – verloren haben, in einem modernen Gewand den Weg zurück zu den Spielern zu ebnen. Dazu haben wir ein komplett neues Brettspiel entworfen, welches die Karten in aufbereiteter Form in den Mittelpunkt rückt. Hierbei treten mehrere Spieler\*innen online oder lokal an ihren Rechnern gegeneinander an mit dem Ziel, möglichst viele Siegpunkte in den vier Kategorien zu erhalten. Dabei können sie Territorien erobern, Gebäude bauen, Diplomatie betreiben und ihre Ressourcen einsetzen. Das Spielgeschehen wird maßgeblich durch das Ziehen und Ausspielen von Karten beeinflusst. Neben einer Vielzahl an Karten aus den verschiedenen Sets, welche alle einzigartige, an das Motiv und das Thema angepasste Fähigkeiten besitzen, nehmen die Quartett-Karten der berühmten Frauen eine besondere Rolle ein. Sie verfügen nicht nur über besonders starke Ausspielfähigkeiten, sondern können auch als Anführerinnen eingesetzt werden, wodurch sie Strategie und Spielweise der Spielenden definieren. Auch hier sind die Fähigkeiten abgestimmt auf die jeweiligen Lebensgeschichten der historischen Persönlichkeiten. Dadurch hoffen wir, das Interesse der Spieler\*innen auch jenseits des eigentlichen Spiels für einige dieser herausragenden und bemerkenswerten Charaktere unserer Geschichte zu wecken. Und so bleibt Lola Montez vielleicht nicht die einzige, die mit einem Volbeat Song – vorbei am Zahn der Zeit – junge Generationen erreichen kann.
Als Student*innen des Studiengangs Informatik – Game Engineering und passionierte Zocker, war die Thematik Spielkarten für uns natürlich sofort sympathisch. Doch eine schlichte eins-zu-eins-Portierung der Spiele auf den Computer schien uns nicht ausreichend, um wirklich Menschen dazu zu bewegen, mit diesen heute doch in die Jahre gekommenen Karten zu spielen. Als Ergebnis entstand ein Brettspiel, welches schnell zu erlernen und doch schwierig genug zu meistern ist, um mehrmaliges Spielen interessant zu halten.
Neben der zeitaufwändigen Aufbereitung der verfügbaren Datensätze, war natürlich die Implementierung eines funktionsfähigen Spiels in der 3D-Engine Unity eine leicht unterschätzte Aufgabe. Neben den unzähligen Stunden verzweifelten Bugfixings bleibt uns besonders die Recherche der „Berühmten Frauen“ in Erinnerung, bei der wir auf zahllose faszinierende und außergewöhnliche Geschichten gestoßen sind, welche abseits des Geschichtsunterrichtes, scheinbar vergessen, nur noch auf ihren jeweiligen Wikipedia-Seiten existieren. Wir hoffen, dass durch dieses Projekt mehr Menschen auf Entdeckungsreise durch die Geschichte herausragender Persönlichkeiten gehen.