Troja – (Ge)schichten in Ton, Steinen & Scherben
Das Schicksal Trojas ist weltberühmt, die Suche nach seinen Ruinen beschäftigte Gelehrte, Schatzsucher und Archäologen jahrhundertelang. Darunter befand sich auch Heinrich Schliemann, der auf der Suche 1871 Ausgrabungen rund zwanzig Kilometer südwestlich der türkischen Stadt Çanakkale einleitete. Doch man entdeckte nicht nur eine Siedlung, sondern gleich mehrere übereinander: Diese waren mehrmals zerstört und wiederaufgebaut worden. Schliemann fand hier tausende Objekte und Artefakte, darunter den weltberühmt gewordenen Schatz des Priamos. Für Schliemann stand fest: hier liegt das legendäre Troja.
Schliemann führte unzählige seiner Funde, zunächst auch illegal, nach Deutschland aus, wo diese ausgestellt wurden und alle doppelt vorhandenen Stücke als Schenkung an Institute und Sammlungen gingen. Auch an die Universität Tübingen kamen im Jahr 1901 über 250 Originale, von denen ein Teil in diesem Datensatz vorgestellt wird.
Zwar sind durch die Ausführung Spannungen zwischen der Türkei und Deutschland entstanden, doch unterhält die Universität Tübingen beste Beziehungen zu den türkischen Instituten: Zwischen 1988 und 2012 besaß Tübingen die Grabungslizenz in Troja, womit sich bis heute Tübinger Forschungsprojekte verbinden.
Der Datensatz setzt sich aus 42 originalen Keramiken aus Troja zusammen. Töpfe, Krüge und Schalen sind für die Archäologie von besonderer Bedeutung, denn sie erlauben durch Vergleiche Datierungen und kulturelle Zuordnungen. Die hier präsentierten Originale sind zudem alle vollständig oder fast vollständig erhalten, eine Seltenheit. Der Datensatz wird mit historischen Inventarblättern, archäologischen Fundzeichnungen, Fotografien der Objekte und der Grabungssituation, Karten, Diagrammen sowie 9 photogrammetrischen Scans abgerundet. Der Datensatz bietet Einblicke in die archäologische Praxis und die Evolution der Fundbearbeitung sowie in die komplexe Geschichte Trojas von ihren mystischen Ursprüngen bis heute.
The fate of Troy is world-famous, and the search for its ruins occupied scholars, treasure hunters and archaeologists for centuries. Among them was Heinrich Schliemann, who initiated excavations in 1871 near the Turkish town of Çanakkale. he discovered not one, but several settlements on top of each other, each destroyed and rebuild again. Between those ruins, he found thousands objects, artefacts and treasures. Schliemann was certain: This was Troy.
Countless of Schliemanns finds went to Germany and were donated to institutes and collections. More than 250 originals came to the University of Tübingen in 1901, a selection is presented in this data set. The story doesn’t end there, at least for us: Between 1988 and 2012, Tübingen held the excavation licence in Troy.
The data set consists of 42 original ceramics from Troy; the originals presented here are completely preserved, a rarity. The data set is rounded off with historical inventory sheets, archaeological drawings, photographs of the objects and the excavation, maps, diagrams and 9 photogrammetric scans. The dataset offers insights into archaeological practice and the evolution of finds processing, as well as into the complex history of Troy from its mystical origins to the present day.