Plakate und Anschläge der Stadt Hannover 1945-1950
Wie informiert, organisiert, regiert man eine Bevölkerung in Trümmern, Elend und Wirren? Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und dem Zusammenbruch des Naziregimes hatte auch die Stadt Hannover mit Mangel, fehlender Infrastruktur und Ungewissheit zu kämpfen. Ohne Zeitungswesen und bei geringer Radiodichte griff die Stadt Hannover auf ein klassisches Informationsmittel zurück: das Plakat. Auf zahlreichen Bretterwänden überall in der Stadt wurden neue Ordnungen und Regelungen, die aktuelle Versorgungsorganisation und vieles mehr bekannt gemacht.
Das Datenset besteht aus 50 Digitalisaten dieser Plakate (Bilddateien im tif-Format mit CC BY 4.0-Lizenz) aus der Plakatsammlung des Stadtarchivs sowie den zugehörigen Metadaten. Letztere umfassen Angaben zum analogen Original (wie Titel, Herausgeber, Datierung, Zeitraum des Aushangs, Designmerkmale) sowie zum Digitalisat (wie Auflösung, Dateigröße).
Das heterogene Sample aus der Zeit zwischen 1945 und 1950 zeigt einen kleinen Ausschnitt des Alltags im Nachkriegs-Hannover. In einer spezifischen Sprache und Optik erzählt die spannende Quelle vom Management der Not und dem Durchsetzen der Neuordnung. Die Plakate stecken voller Hinweise darauf, was zuerst gesichert und was zuletzt neugeordnet wurde, was offen war, was wirklich zählte, was die neuen wertvollen Dinge waren – und wer sie bekommen sollte.