Historische Trachten und Uniformen aus dem Grafikbestand der SHLB
Die SHLB der besitzt zahlreiche historische Grafiken und Zeichnungen. Unter ihnen befinden sich Darstellungen regionaltypischer Trachten aus Schleswig-Holstein und Dänemark (19. Jh.) sowie Uniformbilder, des Flensburger Künstlers Herbert Marxen.
Trachten: Die kolorierten wie monochrom gestalteten Lithografien, Holzschnitte, Radierungen und andere Druckgrafiken illustrieren exemplarisch die traditionelle, zeitgenössische und regionaltypische Mode der ländlichen Bevölkerung aus Nordfriesland, Dithmarschen, Hamburg oder Holstein. Auch einige Fotografien aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert sind darunter. Die Abbildungen veranschaulichen, wie sich regionale Zugehörigkeit und soziale Identität in Form von bestimmten Kleidungssitten spiegeln. Es wird sowohl Alltagskleidung verschiedenster Berufsfelder wie Bauer, Schiffer, Buttermädchen oder Kapitänsfrau, als auch Kleidungsstücke für spezielle Anlässe wie Hochzeiten, sonntäglicher Kirchgang oder die Kommunion abgebildet. Porträtiert wurden Frauen wie Männer aus verschiedenen Regionen, wobei nicht nur die Kleidung, sondern auch die Haartracht mannigfaltige Ausprägungen hatte.
Uniformbilder Herbert Marxen: Der am 27. Januar 1900 in Flensburg geborene Künstler Herbert Marxen erlangte in der Weimarer Republik einige Bekanntheit als Karikaturist der Satirezeitschrift Simplicissimus und des Münchner Wochenblatts Jugend. Sein Schaffen als freier Künstler, Grafiker und Karikaturist war jedoch selten auskömmlich, weshalb er bei der Wahl seiner Auftraggeber nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten recht ambivalent agierte. Dennoch wurde er aus der "Reichskammer der bildenden Künste" ausgeschlossen, Werke wurden beschlagnahmt. Obwohl ihm jede berufliche Tätigkeit als Künstler untersagt war, malte er ab 1939 auf sorgsamen Vorskizzen beruhende Aquarelle, die deutsche und schleswig-holsteinische Soldaten des 19. Jahrhunderts zeigen sowie deutsche und dänische Uniformen aus den Kriegen 1848/52 und 1864.