Die Französische Botschaft in Saarbrücken
1951 ist die politische Struktur des Saargebietes noch ein Provisorium. Eine wichtige Rolle spielt der Hohe Kommissar Gilbert Grandval, dessen „Haut Commissariat“ 1951 in die „Mission Diplomatique Française en Sarre“ umgewandelt wird und der Georges-Henri Pingusson (1894-1978) mit dem Bau einer Botschaft beauftragt. Die Botschaft symbolisierte ein Zeichen des Friedens zwischen den Völkern, und repräsentierte die „Grande Nation“ und deren Kultur. Durch die Grundkonzeption und die Dimensionen der Gebäudegruppe spiegelt sie den Macht- und Repräsentationsanspruch Frankreichs an der Saar wider. Sie verkörpert bis heute eine wichtige Etappe der Nachkriegsgeschichte des Landes. Der Gebäudekomplex hat im Laufe seines Bestehens eine Reihe von Veränderungen erfahren; in seinen wesentlichen Bauteilen ist er jedoch fast vollständig erhalten. Die Aufnahme des Gebäudes in die Denkmalliste 1985 erfolgte wegen seiner historischen Bedeutung und der kunsthistorischen, künstlerischen und städtebaulichen Werte.
Text: Marlen Dittmann/Axel Böcker
Datensatz: 34 Bilder mit Detailansichten des Pingusson-Baus (Urheber: Henrik Elburn und Heiko Lukas). Zur Verfügung gestellt von K8 Institut für strategische Ästhetik gGmbH in Kooperation mit Deutschen Werkbund Saar e. V.