Leben am Strom – Schifffahrt auf Rhein und Mosel
Bis heute ist der Rhein eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen Europas: Er ist eine Lebensader, die Menschen, Handelswaren aber auch Kulturgüter und Wissen von den Alpen bis an die Nordsee transportiert und das sieht man auch in der Sammlung des Mittelrhein-Museums: Denn Koblenz liegt an einem wichtigen Handelsknotenpunkt zwischen Rhein und Mosel. In unserem Datenset haben wir Zeugnisse dieser rheinischen Kulturlandschaft aus drei Jahrhunderten zusammengetragen.
Fluss- und Stadtansichten dokumentieren den Lebenswandel der Anrainer und bezeugen die Bedeutung der Schifffahrt für das Leben und die Kultur an Rhein und Mosel: Fischer, die vom und auf dem Fluss leben sind ebenso zu sehen, wie Händler und Reisende. Hafen und Werftansichten stehen für die Verbundenheit der Stadt mit anderen Orten entlang des Rheins und ihre Rolle als Warenumschlagsplatz. Die Bilder zeigen Flößer ebenso wie Segler und Treidelschiffe und die Anfänge der Dampfschifffahrt.
Zeitgleich zur Industrialisierung richteten Reisende, wie die englischen Maler John Forbes Hardy, James Webb und George Clarkson Stanfield ihren Blick vor allem auf die romantisch-dramatischen Landschaften. Sie stehen für die künstlerische Inspiration, welche der Rhein im 19. Jahrhundert weit über die Landesgrenzen hinaus entfaltete. Unser Datenset umfasst aber nicht nur Gemälde, sondern auch graphische Stadtansichten, die normalerweise im Depot verborgen bleiben. Eine weitere Besonderheit sind die Darstellungen der Schiffbrücke: Sie war über Jahrhunderte die einzige Verbindung zwischen Koblenz und Ehrenbreitstein. Für diese sogenannte „Fliegende Brücke“ wurden kleine Schiffe nebeneinander quer über den Fluss gelegt. Wollte ein Frachter passieren, wurde die Schiffbrücke geöffnet.