Heinrich Zille als Fotograf
Heinrich Zille (1858-1929) ist hauptsächlich als Zeichner und Grafiker bekannt, der um die Jahrhundertwende mit sozialkritischem Blick und Berliner Humor das Arbeitermilieu schilderte. Nur wenige wissen jedoch, dass Zille einige Jahre auch mit der Fotokamera experimentiert hat. Anders als die meisten Stadtfotografen seiner Zeit zeigt er mit seinen Bildern nicht die Expansion Berlins zur Weltstadt, sondern das Lebensgefühl der Menschen, die dort wohnten.
1987 gelang es der Berlinischen Galerie, den gesamten fotografischen Nachlass Zilles zu erwerben. Dieser besteht aus 152 Originalabzügen und mehr als doppelt so vielen Glasnegativen. Unter Auftrag der Berlinischen Galerie fertigten die Fotografen Michael Schmidt und Manfred Paul 1993/94 zahlreiche Neuabzüge an, weshalb das gesamte Heinrich Zille Konvolut mittlerweile 628 Datensätze umfasst. Dazu gehören auch 85 Fotografien, die nicht eindeutig Zille zugeschrieben werden können. Diese sind unter dem Namen "Unbekannter Fotograf" zusammengefasst. Alle Datensätze stehen uneingeschränkt und rechtefrei zur Verfügung. Jede Bilddatei wird über die zugehörige recordID im LIDO-Datensatz referenziert.