Altonaer Schiffsporträt-Sammlung

Stiftung Historische Museen Hamburg – Altonaer Museum
Stiftung Historische Museen Hamburg – Altonaer Museum
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Das Altonaer Museum in Hamburg besitzt eine bedeutende Sammlung von 350 Schiffsporträts deutschlandweit. Für den Coding da Vinci Nord Kultur-Hackathon sind 35 Schiffsporträts aus den Jahren 1766 bis 1859 ausgewählt worden.

Die Hauptherstellungs- und Verbreitungsphase des Bildtypus Schiffsporträt reicht von Mitte des 18. Jahrhunderts bis ins frühe 20. Jahrhundert. Das Schiffsporträt ist dem Genre der Marinemalerei zuzuordnen. Künstlerische Vorbilder der Schiffsporträts, die auch nach der Profession der Auftraggeber Kapitänsbilder genannt werden, sind mit hoher Wahrscheinlichkeit Schiffsabbildungen auf Gemälden, seit dem 15. Jahrhundert auch druckgrafische Produkte wie Kupferstiche oder Radierungen. Einfluss auf die Entstehung des neuen Bildtypus haben insbesondere schiffbautechnische Anleitungen genommen. So ist es wenig erstaunlich, dass Schiffsporträts in den meisten Fällen wie kolorierte technische Zeichnungen anmuten.

Für die Marinemaler des 18. und 19. Jahrhunderts waren die spezialisierten Schiffsporträtmaler in künstlerischer Hinsicht keine Konkurrenz zu den von ihnen angefertigten Seestücken. Die schematische Bildkomposition mit naturgetreuer Wiedergabe des Schiffs, häufig mit gesetzten Segeln, ließ relativ wenig Gestaltungsspielraum hinsichtlich des Hauptthemas zu. In vielen Beispielen sind jedoch „Randmotive“ wie Veduten von Städten, Küstenabschnitte, Orte mit Landmarken oder Seezeichen, andere Wasserfahrzeuge oder Hafenzufahrten eingefügt worden. Der beauftragte Schiffsporträtmaler skizzierte das Schiff im Hafen liegend und/oder erhielt einen Schiffsriss. Auf dieser Basis wurde häufig mit vorgefertigten Schablonen für die unterschiedlichen Schiffstypen im Atelier das Porträt ausgearbeitet.

Die Zusammenstellung der verschiedenen Motive sind kreative Schöpfungen des Malers oder entstammen dem Wunsch des Auftraggebers. Ein Segelschiff mit gesetzten, prallen Segeln und hoher Geschwindigkeit befindet sich in der Regel weitab von der Küste auf offener See.

Neben der Übernahme formaler Gestaltungsmuster aus der maritimen Kunst und der Abbildungstechnik des Schiffbauhandwerks kommt als entscheidendes, prägendes Merkmal das innige, emotionale Verhältnis des Seemanns zum dargestellten Schiff mithilfe erläuternder Beischriften explizit zum Ausdruck. Die durchaus spannungsgeladene Bindung der Seefahrer an „ihr“ Schiff findet sich bereits im religiösen Kontext auf maritimen Votivbildern wieder, in denen für eine überstandene Seefahrt gedankt und um zukünftigen Beistand gebeten wird und dürfte als sinngebendes Vorbild für die „säkularen“ Schiffsporträts gedient haben.

Literatur:

Das Schiffsporträt
Dekoration und Dokument in drei Bänden
Hrsg. Boye Meyer-Friese, Altonaer Museum
Verlag H.M. Hausschild, 2007, 2008, 2010

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Einzelnes Datenset
Thema
Geschichte und Geografie
Kunst und Kultur
Politik und Militär
Technik und Wissenschaft
Transport und Verkehr
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Altona
Hamburg
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