Dioramen aus der Sammlung Jürgen Glanz
Mit der großzügigen Schenkung der herausragenden Dioramen-Sammlung des Sammlers Jürgen Glanz präsentiert das Altonaer Museum einen unterhaltsamen Einblick in die Welt der optischen Illusionen.
Dioramen als guckkastenähnliche Materialbilder und Reiseandenken waren im 19. Jahrhundert äußerst beliebt. Schon vor der Erfindung der Fotografie diente das Spiel mit optischen Effekten als beliebter Zeitvertreib. Man experimentierte mit Licht und Schatten oder perspektivischen Tricks, um zu einer besonderen Unmittelbarkeit und Einprägsamkeit der Darstellung zu finden.
Im Diorama gelang es schließlich, reale Dreidimensionalität ins Bild zu bringen. Ganze Landschaften wurden in kleinen gerahmten Kästen mit Naturmaterialien plastisch nachgebaut und waren wie auf einer kleinen Bühne zu betrachten. Dargestellt wurden bevorzugt beliebte touristische Reiseziele u.a. in Böhmen und Schlesien. Die Reisenden erwarben die miniaturhaften Darstellungen ebenjener Landschaften, die sie zuvor bereist hatten, schließlich als Souvenirs. Somit fließen in den Dioramen zwei Strömungen zusammen, die für das 19. Jahrhundert von Bedeutung waren: ein großes Interesse an optischen Phänomenen mit einer sentimentalen Erinnerungs- und Andenkenkultur.