Wasserzeichensammlung der UB Leipzig
Die Wasserzeichensammlung der Universitätsbibliothek Leipzig (UBL) umfasst weit über 5.000 Wasserzeichen. Mit Wasserzeichen kennzeichneten die Papiermühlen ihre Bögen. Die Zeichen befinden sich ganz überwiegend auf Papier des 14. und 15. Jahrhunderts, das für die Herstellung von Handschriften vor allem in Leipzig, Ostdeutschland oder Böhmen verwendet wurde. Da Papiersorten aus diesen Regionen bisher kaum von der Wasserzeichenforschung aufgearbeitet wurden, kommt der Leipziger Sammlung hier eine große Bedeutung zu.
Für zahlreiche Forschungsdisziplinen sind Wasserzeichen eine wichtige Informationsquelle, um nicht datierte Schriftstücke zeitlich und mitunter auch geographisch einzuordnen. Dies erfolgt über die Suche von möglichst genau übereinstimmenden Referenzbelegen. Im Idealfall können dabei Datierungen erzielt werden, die von einer Abweichung von maximal 2 bzw. 4 Jahren ausgehen.
Die Abnahme der Wasserzeichen – d. h. ihre ‚Überführung’ aus den mittelalterlichen Handschriften mittels Durchzeichnung und Abreibung auf ein Transparentpapier sowie die anschließende Digitalisierung – erfolgte weitgehend im Rahmen von zwei durch die DFG geförderten Projekten von 2010 bis 2014.
Präsentation des Datensets beim Kick-Off von Coding da Vinci 2017: PDF