Notgeldsammlung
Als "Notgeld" wird ein häufig in Krisen- oder Mangelsituationen geschaffener Geldersatz anstelle eines gesetzlichen Zahlungsmittels bezeichnet. Diese Geldersatzscheine wurden u.a. Anfang des 20. Jh. von vielen Gemeinden, aber auch Firmen und Vereinen herausgegeben. Auch heute gibt es wieder vermehrt Ansätze zur Schaffung regionaler Ersatzwährungen wie z.B. den "Alto" in Hamburg-Altona oder den "Chiemgauer" in der bayrischen Chiemgau-Region.
Die Geldersatzscheine hatten und haben zumeist begrenzte räumliche Verbreitung und waren häufig sehr individuell gestaltet. Es sind darauf lokale Bauwerke, Szenen dörflichen Lebens, Sinnsprüche, Wappen und Portraits von Persönlichkeiten zu finden. Insofern spiegelt das Notgeld nicht nur Wirtschaft und Finanzwesen wider, sondern hat darüber hinaus eine sehr hohe Aussagekraft hinsichtlich der Kultur, der Identität und der Memoria einer Region.
Das Stadtarchiv Rendsburg verwahrt in seinem Münzkabinett einige dieser in Schleswig-Holstein erschienenen Geldersatzscheine und konnte dies mit Objekten aus der Privatsammlung Jäckel komplettieren. Insgesamt konnten über 80 Objekte aus dem Raum Schleswig-Holstein zusammengeführt werden mit einer Laufzeit von Ende des 19. Jh. bis in die 1920er-Jahre.