Fine Young Radicals

Wir haben uns zur Eröffnungsveranstaltung ganz spontan entschlossen, selbst ein Projekt auf die Beine zu stellen. Die Spritzdekor-Muster, die vor fast genau 100 Jahren in Colditz entworfen und auf Steingutgeschirr aufgebracht wurden, haben uns gleich angesprochen. Da sie längst nicht so altmodisch wirken, wie es die Jahreszahl vermuten lässt, würden sie bestimmt auch heute noch hübsch aussehen. Aber nicht auf Porzellan - das gibt's ja schon - sondern auf anderen Materialien. Und da wir beide sehr gern nähen und uns für schöne Stoffe begeistern, lag es nahe, auch mit diesem Material zu arbeiten. Möglichkeiten fielen uns viele ein: Entwurf von Stoffmustern, Dateien für Schneidplotter, Stempel...

Schließlich sind es die Stempel geworden. Warum? Das hat folgende Gründe:

1.) Beim genauen Betrachten und Analysieren der Muster stellten wir fest: Sie sind modular aufgebaut und bestehen aus wenigen geometrischen Formen in verschiedenen Größen, die vielfältig miteinander kombiniert werden können. Das lässt sich mit Stempeln und Tinte in verschiedenen Farben hervorragend bewerkstelligen. Jede*r kann damit selbst aktiv werden, ganz unabhängig vom Alter. Und es kann praktisch jedes Material verziert werden, wenn man die passende Farbe wählt. Nichts ist fest vorgegeben, alles ist möglich. So sind maximal viel Spaß und Kreativität garantiert.

2.) Stempeldrucke sind nie ganz exakt, haben oft einen sanften Farbverlauf oder eine leichte Körnung. All das nimmt die Farbverläufe der Spritztechnik schön auf und lockert die streng geometrischen Formen angenehm auf.

3.) Wir arbeiten sehr gern handwerklich und hier konnten wir uns austoben: Stempel entwerfen, schnitzen, Halterungen aus Holz bauen, losstempeln, kombinieren, yeah!

4.) Dennoch gibt es einen digitalen Anteil, nämlich den Entwurf der Muster in der Software Procreate sowie Concepts. Das Beste aus beiden Welten eben :-)