Modelle antiker Bauwerke aus Kork
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden in der Werkstatt des berühmten Antonio Chichi in Rom faszinierende Korkmodelle antiker Bauten. Das gut zu bearbeitende Material war hervorragend geeignet für die detailgetreue Wiedergabe der malerischen Ruinen. Die kostbaren Modelle, von denen sich nur ganz wenige in Deutschland erhalten haben, wurden schnell zu begehrten Souvenirs der nach Italien reisenden Fürsten. Auch das Haus Sachsen-Gotha-Altenburg erwarb um 1775 eine erlesene Sammlung, die heute im Herzoglichen Museum Gotha zu sehen ist. Diese kleine Kulturgeschichte der Phelloplastik stellt die Modelle im Dialog mit Grafiken zeitgenössischer Künstler wie Giovanni Battista Piranesi vor. Zahlreiche Zitate deutscher Italienreisenden machen das Rom der Zeit um 1800 lebendig, dessen Aura von Größe und Verfall nicht nur für Goethe zu einem unvergesslichen Bildungserlebnis wurde.