Hinterglasbilder aus Kaiserswalde / Lasówka (Grafschaft Glatz, Schlesien), 1750 - 1900

Schlesisches Museum zu Görlitz
Schlesisches Museum zu Görlitz, René Pech
Veranstaltung
Objekttypen
  • Bild
    • Gemälde

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Der ausgewählte Bestand umfasst 135 Hinterglasbilder. Die Objekte stammen fast alle aus Kaiserswalde, dem heute polnischen Lasówka im Glatzer Bergland an der Grenze zu Böhmen aus der Zeit um 1750 bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die volkstümliche religiöse Kunst der Hinterglasbildmalerei war vor allem in Schlesien, Böhmen und Österreich ein Ausdruck der katholischen Volksfrömmigkeit und des Wallfahrtswesens jener Zeit.

Die Bilder zeigen Heilige, Szenen aus dem Leben Jesu und Gnadenbilder von Wallfahrtsorten.

Wie in vielen Orten der schlesischen Grafschaft Glatz entstand in Kaiserswalde in der Mitte des 17. Jahrhunderts eine Glasproduktion. Mitte des 18. Jahrhunderts kam unter den Glasmalern und Bauern der Umgebung die Herstellung von Hinterglasbildern als Nebenerwerb auf. Die Bilder entstanden in häuslicher Produktion. Dabei arbeiteten die Familienmitglieder oft arbeitsteilig.

Bei dieser Art der Malerei werden die Motive mit Kasein- und Temperafarben seitenverkehrt auf die Rückseite einer Glasscheibe gemalt.

Für die Darstellungen wurden barocke Vorbilder stark vereinfacht. Die flächigen, sehr farbintensiven Motive ohne perspektivische Tiefe konnten auch von ungeübten Personen ausgeführt werden.

Die fertigen Bilder wurden in schlesischen und böhmischen Wallfahrtsorten, in Polen und Oberschlesien als Andenken verkauft. Sie dienten in den sogenannten Herrgottswinkeln in den Stuben der Bauern und Handwerker der privaten Andacht.

Die Blütezeit der Hinterglasbildmalerei lag im 19. Jahrhundert. Durch das Aufkommen billiger Farbdrucke am Ende dieses Jahrhunderts wurden die Hinterglasbilder jedoch sehr schnell verdrängt. Das Handwerk verschwand fast völlig.

Diesen in Deutschland einzigartigen Bestand verdankt das Schlesische Museum zu Görlitz dem Sammlerehepaar Heidi und Fritz Helle aus Düsseldorf, das ihn in 40 Jahren zusammengetragen hat.

Das Datenset besteht aus 135 Objektfotos/Digitalisaten mit entsprechenden Objektinformationen/Metadaten.

Datenset-Typ
Einzelnes Datenset
Thema
Geschichte und Geografie
Kunst und Kultur
Religion und Weltanschauung
Schlagworte
Böhmen
Glas
Glatz
Gnadenbild
Heiligenverehrung
Heiliger
Hinterglasbild
Jesus Christus
Kaiserswalde
Katholizismus
Kladsko
Kunsthandwerk
Kłodzko
Lasówka
Malerei
Schlesien
Volksfrömmigkeit
Volkskunst
Wallfahrt
Wallfahrtsort
Schlesisches Museum zu Görlitz

The selected collection includes 135 reverse glass paintings. Almost all of the objects come from Kaiserswalde, today's Polish Lasówka in the Kłodzko Land on the border with Bohemia from around 1750 to the beginning of the 20th century.

The demotic religious art of reverse glass painting was an expression of the Catholic popular piety and pilgrimage of that time , especially in Silesia, Bohemia and Austria.

The pictures show saints, scenes from the life of Jesus and miraculousimages from places of pilgrimage.

As in many places in the County of Glatz / Kłodzko / Kladsko, glass production started in Kaiserswalde in the middle of the 17th century. In the middle of the 18th century, glass painters and farmers in the area started producing reverse glass paintings as a sideline. The pictures were made at home. The family members often worked specialized.

In this type of painting, the subjects are painted with casein and tempera colors reversed on the back of a glass pane.

Baroque models have been greatly simplified for the images. The subjects with large colored areas and without any perspective depth could also be executed by inexperienced people.

The finished pictures were sold as souvenirs in Silesian and Bohemian pilgrimage places, in Poland and Upper Silesia. They were used in the so-called Herrgottswinkel in the rooms of the farmers and craftsmen for private devotion.

The height of reverse glass painting was in the 19th century. However, with the emergence of cheap color prints at the end of this century, reverse glass paintings were very quickly supplanted. The craft almost completely disappeared.

The Silesian Museum in Görlitz owes this collection, which is unique in Germany, to the collectors Heidi and Fritz Helle from Düsseldorf, who have compiled them over the past 40 years.

The data set consists 135 object photos / digitized data and the corresponding object information / metadata.

Digitalisate/Mediendateien
135 Mediendateien.‏‏‎‏‏‎‎‎⠀
Gesamtgröße der Mediendateien:‏‏‎ ‎
1,14
GB
 (die 135 Objekte repräsentieren)
Dateitypen
jpg
Schlesisches Museum zu Görlitz
Metadaten
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Nein
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