Flug- und Extrablätter aus der Revolutionszeit 1918 bis 1920
Die Sammlung umfasst Scans (300 dpi) und Metadaten zu 149 Flug- und Extrablättern aus der Revolutionszeit 1918 bis 1920. Sie geht zurück auf einen Jugendlichen, der diese Schriften während der Ereignisse rund um sein Zuhause am Marienplatz in Stuttgart einsammelte.
Die Sammlung zeugt von sehr vergänglichen und für den Augenblick produzierten Medien aus den turbulenten Anfängen der ersten Demokratie in Württemberg. Die Stücke des Bestandes nennen Inhalte, Akteure und Orte, die, wo möglich, durch IDs aus Wikidata und der GND ergänzt wurden.
Im November 1918 stand Deutschland vor der Niederlage im Ersten Weltkrieg. Der Waffenstillstand wurde verhandelt. Nach vier Kriegsjahren forderten Soldaten und Arbeiter Frieden und das Ende der Monarchie. Damit begann die Revolution 1918/19.
Mit ihr ging die Meinungs- und Pressefreiheit einher. Alle politischen Akteure kämpften um die Macht im Land und um die Deutung der Lage. Sie gaben ihre Forderungen und Standpunkte bekannt, lieferten Informationen und politische Einschätzungen, verbreiteten Falschmeldungen und Propaganda.
Der Konflikt um die staatliche Neuordnung wurde mit dem gedruckten Wort, mit Protesten und mit Demonstrationen, mit Streiks und Fabrikschließungen, meist friedlich, zum Teil auch mit Gewalt ausgetragen.
Die Forderung „Alle Macht den Räten!“ stand gegen die letztlich erfolgreichen Bestrebungen des Übergangs zur parlamentarischen Demokratie. 1919 fanden zum ersten Mal freie, gleiche und geheime Wahlen für Männer und Frauen im Land statt.
Ein wichtiger Teil des Bestandes sind daher Materialien aus den Wahlkämpfen aller Parteien. Ein weiterer Teil beleuchtet die Auseinandersetzungen innerhalb der Arbeiterbewegung und das Aufkommen nationalistischer Strömungen.
The collection includes scans (300 dpi) and metadata for 160 leaflets and special editions from the revolutionary period from 1918 to 1920. It goes back to a young person who collected these papers during the events near his home at Marienplatz in Stuttgart.
The collection bears witness to the turbulent beginnings of the first democracy in Württemberg, presented via very ephemeral media produced for the moment. The metadata names content, actors and locataions, which where possible have been supplemented with IDs from Wikidata and the GND.
In November 1918 Germany was on the brink of defeat in World War I. The armistice was negotiated. After four years of war, soldiers and workers demanded peace and the end of the monarchy. This started the revolution of 1918/19.
It was accompanied by freedom of speech and freedom of the press. All political actors fought for power in the country. They announced their demands and positions, provided information and political assessments, spread fake news and propaganda.
The conflict over the new state order was carried out with the printed word, with protests and demonstrations, with strikes and factory closures, mostly peacefully, sometimes with violence.
The demand "All power to the councils!" stood against the ultimately successful efforts of the transition to parliamentary democracy. In 1919, free, equal, and secret elections for men and women were held in the country for the first time.
An important part of the inventory is therefore materials from the election campaigns of all parties. Another part sheds light on the disputes within the workers' movement and the emergence of nationalist tendencies.