Firmenakten des Börsenvereins der deutschen Buchhändler
Der Börsenverein der deutschen Buchhändler zu Leipzig war der zentrale Berufsverband für den herstellenden und vertreibenden Buchhandel (Verlage und Buchhandlungen). Ab Mitte der 1930er Jahre legte er Akten zu allen buchhändlerisch tätigen Firmen an, die mit ihm als Mitglied oder durch Aufnahme ins "Adressbuch des Deutschen Buchhandels" in Verbindung standen. Diese Firmenakten wurden bis 1945, teilweise auch darüber hinaus geführt. Sie dokumentieren damit eine auch für den Buchhandel schwierige und bewegte Zeit für den gesamten deutschsprachigen Raum - und darüber hinaus: London, Riga und Istanbul können stellvertretend für zahlreiche Orte außerhalb Deutschlands genannt werden, in denen beim Börsenverein registrierte Verlage und Buchhandlungen ihren Sitz hatten. Die Metadaten zu den Firmenakten zeigen die internationale Vernetzung des Buchhandels über den "Leipziger Platz", dokumentieren die Dichte von Buchhandlungen und Verlagen in einzelnen Orten und ermöglichen die Spurensuche nach buchhändlerischen Unternehmen in jüdischem Besitz.
Soweit erhalten geblieben, befindet sich das Geschäftsarchiv des alten Leipziger Börsenvereins als Bestand "21765 Börsenverein der deutschen Buchhändler zu Leipzig (I)" im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig. Die darin enthaltenen über 22.000 Firmenakten haben einen Umfang von 80 laufenden Metern und wurden 2014 bis 2016 archivisch verzeichnet. Die Verzeichnungsangaben zum gesamten Bestand und weitere Informationen finden sich unter http://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?oid=11.02&bestandid=21765&syg_id=21765
Siehe auch: Thekla Kluttig: Über 22.000 Firmenakten des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig online zu recherchieren. In: Sächsisches Archivblatt 2016/2, S. 2 f. (https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/27188)