Die Mainzer Stolpersteine
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Die im Boden verlegten kleinen Gedenktafeln sollen an das Schicksal der Menschen erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden: Juden, Menschen aus dem Widerstand, Homosexuelle, Euthanasieopfer und andere religiöse und ethnische Gruppen.
Die quadratischen Messingtafeln sind mit von Hand eingeschlagenen Lettern beschriftet und werden von einem angegossenen Betonwürfel getragen. Die Pflastersteine werden im Bürgersteig vor dem Haus verlegt, das die Opfer als letzten Wohnsitz frei gewählt haben. Name und Geburtsjahr, Datum der Verhaftung, der Deportation und der Ermordung werden eingeprägt. Im Mai 2018 gab es rund 69.000 Steine in Deutschland und 23 weiteren europäischen Ländern. Die Stolpersteine sind das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
In Mainz (inklusive Mainz-Kastel) wurden seit dem Jahr 2007 bereits mehr als 200 Stolpersteine und eine Stolperschwelle verlegt.
Grundlage der Daten ist einerseits die Wikipedia-Seite "Liste der Stolpersteine in Mainz" mit Fotos der Stolpersteinen, der Adresse des Stolpersteins, meist einem Foto des Hauses, vor dem er liegt, dem Datum der Verlegung, dem Stifter, Anmerkungen und Koordinaten. Hinzu kommt der "Nachlass Serge Salomon" mit Fotos und Dokumenten der Familie von Eugen Salomon aus der Boppstraße 64. Hierzu zählen Geburtsurkunden, das Familienstammbuch, Gemeinderegister, Deportationsurkunden und -listen, Bescheinigungen für Wiedergutmachung, Heiratsurkunden, Vermisstenanzeigen, Nationalitätsanspruch, Lebenslauf, Mission recherche de guerre.
Hinzu kommen zahlreiche Texte mit Lebensläufen und Ehrungen, die bei den Verlegungen der Stolpersteine vorgetragen wurden und einige weitere Fotos.